Vertikales Denken

Der Begriff „vertikales Denken“ oder auch “senkrechtes Denken“ ist eine moderne Wortneuprägung aus der Esoterik, die sich auf die menschliche Wahrnehmung bezieht und einen verborgenen Sinnzusammenhang eröffnen soll. Er wird von dem im Jahr 2010 verstorbenen, esoterischen Schriftsteller Thorwald Dethlefsen in seinen zahlreichen Büchern über Esoterik und Psychosomatik (die Lehre vom Zusammenhang von Seele und Körper) benutzt, um eine bestimmte Ausrichtung des menschlichen Denkens zu bezeichnen.

Dethlefsen bezeichnet mit „senkrechtem Denken“ eine Art des Denkens, die auf inhaltliche und motivische Zusammenhänge hin ausgerichtet ist, und nicht – wie wir es seit der Schulzeit gewohnt sind – auf logische und kausale Zusammenhänge. So ist in der Logik der Begriff „Winter“ mit dem Begriff „Saturn“, „schwarz“ und „Knochen“ nicht verwandt, im so genannten senkrechten Denken aber schon, da der Planet Saturn in der Astrologie ein Repräsentant des Winters ist und zugleich auch mit dem Tod verbunden ist, weshalb auch die Assoziation mit Knochen und der Farbe Schwarz hier passt. Das senkrechte Denken ist für Dethlefsen generell ein zentraler Schlüssel zum Verständnis der okkulten Künste, vor allem auch der klassischen und zeremoniellen Magie und der Astrologie, die seiner Meinung nach unbedingt nach diesem Prinzip ausgerichtet sei. Doch auch die moderne medizinische Psychosomatik, also die Krankheitslehre in Zusammenschau von Körper und Geist, könne seiner Meinung nach vom senkrechten Denken profitieren, da dieses die Wirkzusammenhänge zwischen erkranktem Körperteil und einer Fehlstellung in der menschlichen Psyche besser aufdecken könne, als das logisch-kausale Denken dazu in der Lage sei. Wer also in der Esoterik bestimmte, nicht kausale Zusammenhänge verstehen will, sollte sich – Dethlefsen zufolge – im senkrechten Denken schulen!


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